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© C. Rückriem

Bartgeier im Kreis Borken gesichtet

07.11.2022

Am Morgen des 05.11.2022 wurde im Kreis Borken ein junger Bartgeier (Gypaetus barbatus) beobachtet. Dieser seltene Vogel wurde auf einem abgemähten Grasacker entdeckt und konnte glücklicherweise fotografiert werden (Foto: Bernh. Büger, Gescher).

Bei dem beobachteten Vogel handelt es sich um einen Sendervogel Namens Eglazine. Es ist ein Weibchen, welches am 12.03.2020 im "Parco Natura Viva Zoo" in Italien geboren wurde. Im Rahmen des „LIFE GypConnect“ Projektes wurde sie in Frankreich im Naturpark „Grand Causses“ freigelassen.

Ursprünglich waren Bartgeier in den Gebirgen von Afrika, Asien und Europa verbreitet. Anfang des 20.Jh. wurde er in den Alpen ausgerottet. Nach der IUCN „Red List of Threatened Species“ gilt der Bartgeier als „Potenziell gefährdet“, ist jedoch in Deutschland nicht auf der „Roten Liste“ aufgeführt, da es keine historischen Brutnachweise gibt. In den Alpen wurden zwischen 1986 und 2019 insgesamt 227 Jungvögel, durch den Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV) und Erhaltungszuchtprogramm des Europäischen Zooverbands (EEP), freigelassen. Ziel ist es, einen Bestand zu etablieren, welcher ohne menschliche Hilfe bestehen und sich weiterentwickeln kann.

Bartgeier ernähren sich hauptsächlich von Aas (ca. 85% sind davon Knochen). Eine weitere Nahrung bilden die im Mittelmeerraum verbreiteten Landschildkröten, sind jedoch als Beute nur die Ausnahme. Mit 5-7 Jahre werden sie geschlechtsreif und brüten häufig zum ersten mal im Alter zwischen 8-9 Jahren. Ihre Eier legen Bartgeier zwischen Dezember und Februar und die Küken schlüpfen dann passend zur Schneeschmelze. Dies hat den Vorteil, dass viele Tierkadaver, die im Winter umgekommen sind, als Nahrungsquelle zur Verfügung stehen. Insgesamt können sie bis zu 45 Jahre alt werden.

Wir freuen uns sehr über die Beobachtung des Bartgeiers, fern ab von seiner Heimat!

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Bernh_Büger_Gescher_Bartgeier_Homepage_aktuell.jpg  © Bernh. Büger, Gescher
Bernh_Büger_Gescher_Bartgeier_fressend_Homepage.jpg  © Bernh. Büger, Gescher

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