Das Amtsvenn ist ein Schutzgebiet von etwa 330 Hektar Größe an der deutsch-niederländischen Grenze zwischen Gronau und Ahaus. Es ist der Rest eines ehemaligen weitaus größeren Hochmoorgebietes, das zusammen mit dem Hündfelder Moor, dem Amtsvenn Nord und Amtsvenn Süd als Naturschutzgebiet ausgewiesen ist und sich auf niederländischer Seite als Aamsveen fortsetzt. Das Gebiet ist als Teil des Vogelschutzgebietes "Moore und Heiden des westlichen Münsterlandes" und Bestandteil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000.
Zu den bemerkenswerten Vogelarten hier zählen seltene Arten wie Blaukehlchen, Ziegenmelker, Wasserralle, Baumpieper und Kornweihe. Die Kreuzotter hat hier ebenso wie der Moorfrosch einen großen stabilen Bestand. Auch der Kleine Wasserfrosch und der Kammmolch kommen hier vor.
Von besonderer Bedeutung ist das Amtsvenn für den Schutz und die Regeneration von Lebensraumtypen der Hochmoore mitsamt ihrer typischen Flora und Fauna. Diese sind in der Regel lichtliebend und auf die regelmäßige Durchführung von Pflegemaßnahmen wie Beweidung mit Moorschnucken oder Entkusselung angewiesen. Die im Rahmen eines EU-geförderten Life-Projekt durchgeführten Wiedervernässungsmaßnahmen haben in Teilbereichen des Gebietes die Voraussetzungen für erneutes Torfwachstum geschaffen.
Zum Schutz der störungsempfindlichen Brut- und Rastvögel ist das Amtsvenn ganzjährig für Besucher gesperrt. Damit Besucher dennoch einen einen Eindruck von unseren Hochmoor-Lebensräumen bekommen können, ist im Norden des Hündfelder Moores ein Wanderweg eingerichtet, der Sie vom Wanderparkplatz an der B70 über das niederländische Aamsveen durch das nördliche Hündfelder Moor führt.