Der Große Brachvogel(Numenius arquata) ist Deutschlands größte Limikole und ist identifizierbar an seinem langen, gleichmäßig abwärts gebogenen Schnabel. Verwechselungsgefahr besteht mit dem eher nicht so häufig vorkommenden Regenbrachvogel (Numenius phaeopus).
Brachvögel bevorzugen als ihren natürlichen Lebensraum offene Niederungslandschaften wie z.B. Kleinseggensümpfe in Niedermooren oder baumlose Hochmoore. Durch die Intensivierung der Landwirtschaft brüten Brachvögel inzwischen auch in Ackerbaugebieten und Abtorfungsflächen. Wichtig für sie sind dabei hoch anstehende Grundwasserstände, weiche Böden (damit sie mit ihrem langen Schnabel gut in den Böden „stochern können), lückige und kurzrasige Pflanzenbestände sowie Blänken (kleine Gewässer) mit schlammigen und offenen Uferbereichen. Das Brutgebiet in NRW setzt sich aus den Ausläufern der größeren, zusammenhängen Vorkommen in den Niederlanden und Norddeutschland zusammen.
Der Bestand wird auf etwa 650 Paare in NRW geschätzt. Im Kreis Borken konnten im Jahr 2022 bei der kreisweiten Brachvogelzählung 101 Reviere ermittelt werden. Seit 2016 ist dies ein leichter Rückgang, im Jahr 2016 wurden noch 113 Reviere kartiert.