Torfmoose (Gattung Sphagnum) sind Moose, die durch ihre typische Gestalt gekennzeichnet sind: am oberen Stämmchenende finden sich kleine Köpfchen aus Seitenästen. Sie kommen überwiegend in nährstoffarmen Lebensräumen mit einem meist ausgeglichen hohen Grundwasserstand vor. Dazu zählen etwa Feuchtheiden, extrem nährstoffarme Hochmoore, mäßig nährstoffreiche Niedermoore, Ufer nährstoffarmer Stillgewässer oder auch nährstoffarme Bruchwälder.
Von entscheidender Bedeutung sind Torfmoose in Hochmooren: Sie sind die Hauptbildner des Torfes, dessen Anreicherung die Hochmoore im Laufe von Jahrtausenden langsam aus der Umgebung emporwachsen ließ. Sie sind in der Lage, ein Mehrfaches ihres Eigengewichtes an Wasser zu speichern. In ihrer nur vom Regen mit Nährstoffen und Wasser versorgten Umgebung können sie sehr effizient die wenigen Nährstoffe aufnehmen und sogar noch im abgestorbenen Zustand binden. Dabei geben sie im Austausch für die aufgenommenen Nährstoffe Wasserstoff-Ionen ab und sorgen dadurch für die typisch sauren Verhältnisse im Hochmoor.
Im nassen und sauren Milieu des Hochmoores findet kaum eine Zersetzung der abgestorbenen Pflanzenteile statt, so dass sich im Laufe der Zeit aus den sich anreichernden abgestorbenen Pflanzen eine immer dicker werdende Schicht Torf bildet.
Dadurch speichern lebende Hochmoore aktiv CO2 und sind ein wichtiger Partner in der Bekämpfung des Klimawandels.
In NRW kommen fast 40 verschiedene Arten der Gattung Torfmoos (Sphagnum) vor, die zumeist nur von Spezialisten auseinander gehalten werden können. Die meisten Torfmoosarten sind wegen ihrer speziellen Standortansprüche inzwischen selten geworden und auf der Roten Liste NRW aufgeführt.