Im Zwillbrocker Venn lebt die weltweit nördlichste Flamingo–Kolonie. Flamingos gehören in Deutschland zu den Neozoen, denn ursprünglich leben sie in ganz anderen Teilen der Erde. In diesem BNE-Bildungsprogramm lernen die Schüler*innen, woher die Flamingos kommen, warum sie hier gute Lebensbedingungen finden und was ihr Vorkommen für die heimische Fauna und die Wirtschaft in der Region bedeutet. In der Ausstellung der Biologischen Station Zwillbrock und bei einer gemeinsamen Wanderung durchs Zwillbrocker Venn werden dazu anhand von Naturerlebnisspielen Kenntnisse über das Verhalten und die Lebensweise der Tiere vermittelt. Die auffälligen Vögel können zudem von Aussichtskanzeln aus gut an ihren Futter- und Brutplätzen beobachtet werden. Der Flachwassersee, an dem die Flamingos sich seit den 1980er Jahren angesiedelt haben, ist dabei einst durch den Abbau von Torf in einem Moorgebiet entstanden. Der Einfluss, den eine Zerstörung der Moore auf den Klimawandel hat, wird ebenso diskutiert wie die Tatsache, dass der neu entstandene Lebensraum wiederum selbst durch den Klimawandel bedroht ist. Die Schüler*innen lernen verschiedene bauliche Maßnahmen kennen, die eine zunehmende Verlandung des Sees verhindern sollen. Interessens- bzw. Zielkonflikte zwischen Naturschutz, Klimaschutz und ökonomischen Vorstellungen werden thematisiert. Gemeinsam entwickeln die Schüler*innen Ideen und Handlungsoptionen für eine Abschwächung des Klimawandels.
Je nach Alter und Fähigkeiten der Teilnehmenden werden Schwerpunkte dynamisch gesetzt. Jüngere Kinder bzw. Schüler*innen werden auf Wunsch von den Kuschelflamingos Frida und Fred begleitet. Die Streckenführung kann individuell abgesprochen werden, ein barrierefreier Zugang zu einer Aussichtskanzel ist möglich.
Eine Einordnung in die 5 Dimensionen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (kurz: BNE) und eine Zuordnung zu den Nachhaltigkeitszielen (den Sustainable Development Goals, kurz: SDG) der Vereinten Nationen finden Sie bei den Abbildungen zu dieser Veranstaltung.