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© C. Rückriem

Blaumeisen durch bakterielle Infektion betroffen

24.04.2020

Im Frühling 2020 werden viele Blaumeisen in Gärten an Futter- und Wasserstellen beobachtet, die krank wirken, apathisch und aufgeplustert am Boden sitzen und meist auch schnell sterben. In einzelnen Fällen wird dies auch bei Kohlmeisen oder anderen kleinen Singvögeln beobachtet.

Die Meisen zeigen ein apathisches Verhalten, ohne Fluchtversuche bei sich nähernden Menschen, wirken als hätten sie Atemprobleme und Teile des Kopfgefieders sind ausgefallen, die Augen wirken verklebt. Mittlerweile liegen wenige Meldungen aus dem Kreis Borken und  mehrere Meldungen aus den Nachbarkreisen vor. Die aktuelle Karte aller Meldungen bis zum 21. April zeigt eine deutliche Häufung von Fällen vom Saarland und Rheinland-Pfalz über das südliche Nordrhein-Westfalen und Hessen bis nach Thüringen und einen weiteren Schwerpunkt im nördlichen Nordrhein-Westfalen und dem westlichen Niedersachsen.

Erste Untersuchungsergebnisse gleich mehrerer Landesuntersuchungsämter haben bestätigt, dass es sich um eine bakterielle Infektion mit dem Erreger Suttonnella ornithocola handelt, die bei Meisen eine Lungenetzündung hervorruft. Für Menschen und Haustiere ist der Erreger jedoch ungefährlich.

Um die Übertragung der Krankheiten einzudämmen ist es ratsam Fütterungen und Bereitstellung von Tränken in ihrem Garten einzustellen, falls Sie kranke und apathische Singvögel beobachten – sozusagen als „Social Distancing“ für Singvögel.

 

Meldung von auffälligen und kranken Blaumeisen:

Um den Verlauf der Krankheit weiter zu beobachten, ist es notwendig Fälle von kranken oder offensichtlich an Krankheit verstorbenen Vögeln zu melden. Auch die Einsendung toter Vögel zur Untersuchung ist weiterhin sinnvoll.

Der NABU bietet dafür ein Online-Formular an:

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Meisensterben_BLI_21April2020.jpg  © Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin/Renke Lühken
Meldungen zum Meisensterben je Landkreis pro 100.000 Einwohner, Stand 21. April 2020

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