Das Nährstoffangebot des Bodens bestimmt in unserer Landschaft maßgeblich darüber, welche Pflanzen hier wachsen können: Die Pflanzen nehmen die Nährstoffe aus dem Boden auf und bauen ihn in ihre Blätter, Stängel, Blüten und Zweige ein. In natürlichen Ökosystemen besteht ein Nährstoffkreislauf: Die in den Pflanzen enthaltenen Nährstoffe werden dem Boden regelmäßig wieder zurückgegeben - entweder indem Pflanzenreste nach dem Absterben auf der Fläche zersetzt werden oder indem der Kot von Pflanzenfressern auf der Fläche verbleibt.
Wird eine Fläche landwirtschaftlich genutzt, so wird dieser Nährstoffkreislauf unterbrochen. Dadurch kommt es langfristig zu einer Abnahme des Nährstoffangebots im Boden und damit auch zu einer Veränderung der Pflanzenarten, die hier wachsen. Daher müssen auch im Naturschutz in allen Grünland-Lebensräumen, die durch Mahd oder Beweidung erhalten werden, über eine angepasste Düngung die entnommenen Nährstoffe wieder zugefügt werden.
Besonders nährstoffarme Lebensräume erhalten heute jedoch bereits über die Luft eine regelmäßige Zufuhr von Nährstoffen - insbesondere Stickstoff. Hier wie auch auf Flächen, die zwischenzeitlich konventionell landwirtschaftlich genutzt wurden, wäre Düngung schädlich und wird daher in der Regel nicht durchgeführt.