Das Land Nordrhein-Westfalen (NRW) gehört zu den wasserreichen Regionen Europas. Über 10.000 Bäche und Flüsse mit einer Gesamt-Lauflänge von etwa 50.000km transportieren das anfallende Niederschlags- und Quellwasser wie ein gigantisches Adernetz über große Arterien, wie z.B. den Rheinstrom, in Richtung Nordsee. In einem so dicht besiedelten Gebiet wie NRW wird fast jeder Bach und Fluss genutzt: als Lieferant von Trink- und Brauchwasser und für die Entsorgung von überschüssigem Wasser und Abwasser. Um für die Fließgewässer den wirtschaftlichen Nutzen zu erhöhen, wurden die meisten Wasserläufe ausgebaut, das heißt begradigt, vertieft und befestigt. Bäche und Flüsse sind aber auch Lebensräume, die von einer vielfältigen Lebensgemeinschaft aus Fischen und wirbellosen Tieren (u.a. Muscheln, Krebse, Wasserinsekten) besiedelt werden. Die Zusammensetzung dieser Gemeinschaften ist in jedem Gewässer unterschiedlich, aber immer typisch für die prägenden Lebensraumbedingungen. Hierzu gehören die Gewässerstruktur und -qualität.
In dieser Veranstaltung führen die Schüler*innen unterschiedliche physikalische und biologische Untersuchungen durch, lernen die Vielfältigkeit der Bewohner kennen und leiten daraus Aussagen zur Güte des Gewässers ab. Sie erkennen Zusammenhänge zwischen Lebensräumen und Lebensbedingungen für Tiere und den Einfluss des Menschen auf den Lebensraum Fließgewässer. Schwerpunkte können je nach Gruppe dynamisch gesetzt werden. Durch den direkten Kontakt zur Natur wird das Verantwortungsbewusstsein gegenüber anderen Lebewesen gestärkt und der Wille geweckt, Möglichkeiten des eigenen Handels zu erörtern.
Eine Einordnung in die 5 Dimensionen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (kurz: BNE) und eine Zuordnung zu den Nachhaltigkeitszielen (den Sustainable Development Goals, kurz: SDG) der Vereinten Nationen finden Sie bei den Abbildungen zu dieser Veranstaltung.