Das vom LANUV getragene Projekt zielt auf die Bestandssicherung wiesenbrütender Vogelarten wie Uferschnepfe, Großer Brachvogel, Rotschenkel, Kiebitz, Bekassine, Löffelente, Knäkente und Wiesenpieper in acht EU-Vogelschutzgebieten (VSG) des NRW-Tieflandes. Über eine Laufzeit von sieben Jahren wird in insg. acht Vogelschutzgebieten vom Niederrhein bis Minden-Lübbecke eine Vielzahl von Maßnahmen umgesetzt, um wesentliche Feuchtwiesenbereiche in den VSG wiesenvogeltauglich zu gestalten.
Die Biologische Station Zwillbrock wird dabei zum Einen schwerpunktmäßig mit Unterstützung der Landwirtschaftskammer Westfalen-Lippe, Kreisstelle Borken, bei der Konzeptionierung und Durchführung eines naturschutzfachlichen Beratungsangebots für die landwirtschaftlichen Betriebe im VSG "Moore und Heiden des westlichen Münsterlandes" tätig sein.
Zum Anderen wird in enger Kooperation mit der lokalen Jägerschaft ein effektives, nachhaltiges und tierschutzgerechtes Prädatorenmanagement in den Schutzgebieten Amtsvenn, Zwillbrocker Venn, Ellewicker Feld, Ammeloer Venn, Krosewicker Feld und Heubachwiesen erarbeitet. Denn neben der Beeinträchtigung und dem Verlust ihrer Lebensräume im Brutgebiet, ist der Verlust von Gelegen oder Jungvögeln durch - vor allem durch Raubsäuger ( u.a. Fuchs, Marder) – ein populationsrelevantes Problem. Im nordwestlichen Grenzbereich des Kreises Borken wurde in den letzten Jahren eine Zunahme der Wildschweinpopulation und einhergehender Umbruchsschäden festgestellt. Auch hier wird in Zusammenarbeit mit den Revierinhabern eine Ausweitung der Wildschweinaktivität in die für Wiesenvögel wichtigen Grünländer aufgebaut.
Weiterhin sollen in den Heubachwiesen von Sumpf-Schachtelhalm und Jakobs-Kreuzkraut beeinträchtigtes Grünland durch Unterschneidung optimiert werden. So wird die wiesenvogelgerechte, extensive Rinderweidenhaltung gesichert.